Ein Landratstag

Denkpause im Wochenblatt vom 1. November 2018

Eigentlich wollte ich am Donnerstagmorgen noch zwei, drei Landratsgeschäfte etwas vertiefter anschauen. Stattdessen kam es auf der Zugsreise nach Liestal zu einem guten Gespräch mit einer Bekannten. Das Thema: Ferienerlebnisse.

Am Donnerstagmorgen vor der Ratssitzung bereitet die SP-Fraktion im Restaurant „Schützenstube“ die Traktanden vor mit dem Ziel, die anstehenden Geschäfte zu besprechen und in ganz wichtigen Fragen nach aussen möglichst einheitlich aufzutreten. Als Geschäftsprüfungsmitglied fasste ich kurzfristig die Aufgabe, zum Jahresbericht des Kantonsspitals Baselland ein Votum abzugeben mit den Hauptschwerpunkten: den Mitarbeitenden für ihre grosse Arbeit im nicht leichten Umfeld zu danken und dass die Politik und die Medien die Institution nicht schlecht reden sollen.

Um 9.00 Uhr verliess ich die Fraktionssitzung, denn im Regierungsgebäude wartete schon eine Sekundarklasse von Zwingen. Die Schüler wollten aus direkter Hand recht viel erfahren, unter anderem betreffend die Sitzordnung, die zeitliche Beanspruchung des Landratsmandats oder das Abstimmungsverhalten gegenüber der eigenen Partei. Später verfolgten die interessierten und gut vorbereiteten Laufentaler Schüler die Ratssitzung auf der Tribüne. „Da herrscht ja eine schlechte Disziplin“, wird sich die eine oder der andere gedacht haben.

Während der Mittagspause waren im Foyer des Landratssaales zwei Referate für interessierte Ratsmitglieder angesagt, organisiert vom Verein „Gesundes Laufental“: Im ersten ging’s um die Geschichte rund um die böse Spanische Grippe vor hundert Jahren, im zweiten um den „elektronischen Impfausweis“. Zugegeben, als Geschichtslehrer hat mich das erste Thema eindeutig mehr angesprochen.

Danach reichte es noch für einen Imbiss und einen Espresso im Städtli: Ich setzte mich an den Tisch der politischen Konkurrenz. Von Zeit zu Zeit suche ich bewusst den Kontakt mit anderen Parteien um Neues zu erfahren, den politischen Wind zu spüren und (im besten Fall) Allianzen zu schmieden.

Am Nachmittag folgte dann der zweite Teil der Ratssitzung, der immer mit Fragen beginnt, die gerade unter den Nägeln brennen. Persönlich überrascht war ich etwas später, dass meine Interpellation mit kritischen Fragen zu den Leistungschecks an unseren Schulen grössere Diskussionen ausgelöst hat. Von den insgesamt sechzig vorgesehenen Traktanden konnten wir am 25. Oktober rund Zweidrittel abarbeiten.

Insgesamt wars ein guter Tag, dachte ich mir bei der Heimfahrt Richtung Laufen.

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