Fachliche Unkenntnis und verpasste Demos

Leserbrief zur Carte Blanche "SP-Bildungsideologie am Ende?" von R. Werthmüller in der Volksstimme

Die SP respektiert die Entscheidung des Stimmvolkes über die Kompetenzen des Bildungsrates.

Über den Text von Regina Werthmüller kann ich nur den Kopf schütteln. Er ist faktenbefreit und spiegelt lediglich die Ideologie der Gruppierung „Starke Schule“ wieder. Ihr fragwürdiger Kampf gegen die zeitgemässe Fächerkombination (sogenannte „Sammelfächer“) begann erst fast zwei Jahre nachdem der Bildungsrat deren Einführung beschlossen hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Schulen schon die Umsetzung in Angriff genommen. Wären die Initianten an einer ernsthaften Diskussion interessiert gewesen, hätten sie ihr Anliegen viel früher eingebracht. Der Bildungsrat ist ein Fachgremium und würde niemals einem Bildungsabbau zustimmen. Die Fächerkombination fördert das vernetzte Denken und verbreitert das Allgemeinwissen der Schülerinnen und Schüler das ist belegt! Von „oberflächlichem Breitbandunterricht“ zu sprechen, zeugt von fachlicher Unkenntnis. 
Und in Anbetracht der drohenden Univertrag-Kündigung, die die bürgerlichen Bildungs-Bündnispartner von Werthmüller zu verantworten haben, mutet es gar lächerlich an, wenn nun ausgerechnet die „Sammelfächer“ eine Gefahr für den Wirtschafsstandort sein sollen.

Dass die Neo-Regierungsrätin Monica Gschwind für Ruhe gesorgt haben soll, kann ich nicht bestätigen. Vielleicht sind Regina Werthmüller die Demonstrationen nach den Landrats-Sitzungen entgangen: Sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch Hunderte von Lehrerinnen und Lehrern wehren sich gegen den von Frau Gschwind angeordneten Bildungsabbau durch Sparübungen. Diese sind die wahre Bedrohung für unser Bildungssystem!

Nebulöse Spar-Ankündigungen der Regierungsrätin und die unlautere Irrfahrt der „Starken Schule“ gegen die Fächerkombination verweigern den Schulen die nötige Planungssicherheit. Die Inhalte unserer Schulen dürfen nicht zum Spielball politischer Interessen werden, sie müssen fachlich kompetent beurteilt werden – und deshalb müssen die Kompetenzen beim Fachgremium Bildungsrat bleiben. So hat es auch das Stimmvolk entschieden. Die SP respektiert dies im Interesse der Bildungsqualität. Übrigens auch nach den Wahlen!

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