Fakten über die Strassenbau-Millionen

Leserbrief in der bz vom 19. April 2018

Andreas Dürr, seines Zeichens ab Mitte Mai Präsident des ACS und FDP-Landrat, zeigt mit dem Titel seines Gastkommentars (“Plumpe Wahlkampfrhetorik und Polemik”) dass er als Lobbyist der Autofahrer die Sachpolitik sehr locker nimmt. Fakt ist doch, dass die Strassenbauprojekte im Kanton wieder und wieder Kosten verursachen, die so nicht geplant waren. Das Beispiel dafür: Umfahrung der Rheinstrasse zwischen Liestal und Pratteln. 1982 begannen die konkreten Planungen und Variantenstudien, die sich fast zehn Jahre hinzogen. 2009 sorgte eine neue Endkostenprognose für Aufruhr. Da die Baupreise stetig zunahmen seit die erste Kostenschätzung von 248 Millionen auf der Preisbasis von 1990 erstellt worden war, stiegen die realen Kosten mittlerweile auf über 400 Millionen Franken. Dann 2017: Drei Jahre nach der Eröffnung ist die A 22 schon untauglich. Die ganzen baulichen Massnahmen verschlingen rund 1,2 Millionen Franken. Oder im Mai 2017: Wegen der Abgabe der Hochleistungsstrassen A 18 und A 22 an den Bund hat der Kanton Baselland Abschreibungen in der Höhe von insgesamt 100 Millionen Franken zu tätigen. Gemäss FDP-Regierungsrätin Sabine Pegoraro wird der Abschreiber gestaffelt über die drei Jahre 2017 bis 2019 erfolgen. Die Übernahme der beiden Strassen durch den Bund ist für 2020 vorgesehen. Niemand ist gegen Strassen, doch wäre es schön, wenn diese sorgfältig geplant und auch so umgesetzt werden. Es geht um Steuergelder und dies war vielleicht ein Grund, warum Elba so eineindeutig abgelehnt wurde. 

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