Was für eine Schule wollen wir?

Leserbrief im Anzeiger vom 17. Mai 2016

Am 5. Juni haben wir über verschiedene Themen aus dem Bereich „Bildung“ abzustimmen. Wenn es nach den Initianten geht, soll der zuständige Bildungsrat entmachtet und gewisse Fächer, die auf der Sekundarschulstufe unterrichtet werden, im Bildungsgesetz festgeschrieben werden. Weit wichtigere und aktuellere Fragen werden dabei völlig ausgelassen. Tatsache ist: Unser Bildungswesen ist im Umbruch begriffen. In diesem Zusammenhang stellen sich folgende wichtigen Fragen:
  • Ist unser Kanton bereit, den Verfassungsauftrag (BV Art. 62) betr. Harmonisierung unserer obligatorischen Schulen, aktiv und verfassungstreu umzusetzen?
  • Genügen unsere Schulen den künftigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Anforderungen noch? Was ist allenfalls zu ändern?
  • Ist die oft gehörte Kritik an unseren Schulen, die vielfach aus Wirtschaftskreisen stammt und insbesondere den Stellenwert der sogenannten Mint-Fächer betrifft,  berechtigt?
  • Verfügt unser Bildungssystem über ein ausreichendes Qualitätssicherungssystem?
  • Die Themen, welche die Initianten aufgegleist und über die wir nun abzustimmen haben, haben mit der Zukunft unserer Schulen nichts zu tun, im Gegenteil. Sie führen zu einer verhängnisvollen Verpolitisierung unserer öffentlichen Schulen. Es ist deshalb angezeigt, die Umsetzung der Initiativen abzulehnen und der neuen Bildungsdirektorin Zeit zu geben, die wirklich wichtigen Themen der Bildung anzupacken. 


    Bruno Krähenbühl,
    alt Landrat, SP Münchenstein

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed