Politische Bildung auf der Sekundarstufe II rückt näher

Landratsbericht in der ObZ vom 24. Januar 2019

Die erste Sitzung des Landrats im neuen Jahr brachte inhaltlich wenig Höhepunkte. Entweder waren die Geschäfte von links bis rechts unbestritten und wurden einstimmig verabschiedet oder aber sie hatten eine eher untergeordnete Bedeutung. Dennoch lockte das eine oder andere Thema die Ratsangehörigen aus der Deckung.

So zum Beispiel als es um die Forderung nach Abschaffung der physischen Hundemarke ging. Da bellte es von links bis rechts über alle Parteigrenzen hinweg. Einig waren sich die Hündeler und der Rest des Rates (mit Ausnahme der FDP-Motionärin), dass die Sache von den Gemeinden zu entscheiden sei.

Ähnlich schlecht erging es einer Landrätin aus den Reihen der SVP, die verlangte, dass Schülerinnen und Schüler bei den Mitarbeitergesprächen (MAG) von Lehrpersonen miteinzubeziehen seien. Auch sie erhielt nicht einmal von ihrer eigenen Fraktion Unterstützung. Die Argumentationslage war klar: MAGs sind eine Sache zwischen der Schulleitung und der jeweiligen Lehrperson. Zudem werden Lehrpersonen permanent beurteilt. Im Unterricht, in der Pause oder am Mittagstisch. Viele Schulen kennen heute professionelle Instrumente, mit denen Schülerinnen und Schüler den Unterricht ihrer Lehrperson beurteilen können. Auch ich hole diese Feedbacks seit Jahren ein, bespreche die Resultate dann mit der Klasse und setze Ziele für die nächste Umfrage.

Als es um die Frage ging, ob Radwege zur Schule auch ausserorts beleuchtet werden sollten (wie zum Bespiel zwischen Itingen und Sissach), entpuppten sich erstaunliche viele Ratsmitglieder als halbe Veloprofis. Nach einer nur zum Teil erhellenden Diskussion wurde das Postulat auch mit Unterstützung der SP an die Regierung überwiesen.

Seit Jahren kämpfe ich dafür, dass politische Bildung auf der Sekundarstufe II verbindlicher verankert wird. Der Landrat hat dazu 2013 ein Postulat von mir überwiesen. 2015 zeigte sich der Rat mit der Antwort der Regierung unzufrieden und liess den Auftrag stehen. Ein erneuter Bericht steht noch aus. Nun habe ich dank einer Motion aus EVP-Kreisen mit derselben Stossrichtung Unterstützung erhalten. Die Motion wurde mit grossem Mehr überwiesen. FDP-Regierungsrätin Gschwind stand auf verlorenem Posten. Der Druck auf die Regierung, endlich etwas Fassbares vorzulegen, steigt.

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