Die vergangene Sitzung war recht vielseitig und wir haben uns zügiger als auch schon durch die Traktanden fortbewegt. Weil wir eine stattliche Anzahl an pendenten Vorstössen zu diskutieren haben, werden wir bis zu den Sommerferien verlängerte Sitzungen haben. Die Effizienz lässt zwar jeweils gegen Abend etwas nach, aber trotzdem führt kein Weg an diesen längeren Sitzungen vorbei, wenn wir die Pendenzen abarbeiten resp. -diskutieren wollen. Falls Sie einmal eine Sitzung mitverfolgen wollen, so sind Sie herzlich auf der Zuschauertribüne im Regierungsgebäude willkommen. Oder Sie verfolgen über die Webseite des Kantons das Geschehen akustisch zu Hause, auch das ist eine Möglichkeit.
Einige der Traktanden unserer letzten Landratssitzung haben sich um das grosse Thema Mobilität gedreht. In einer Interpellation – das ist quasi ein Fragenkatalog zu einem bestimmten Anliegen – wurde zum Beispiel die Grundlage für die Beibehaltung der grenzüberschreitenden Anerkennung des U-Abos erfragt. Das Erstaunen darüber, dass das U-Abo unter anderem bis nach Lörrach gültig ist aber nicht bis nach Olten, löste bei der Interpellantin Fragen aus. Die dazu erhaltene Antwort, dass es sich dabei um eine gegenseitige Anerkennung der Tickets resp. Abos handelt und nicht finanziell abgegolten wird, mussten wir zur Kenntnis nehmen. Diese Antwort lässt erahnen, dass der «fromme Wunsch», mit dem U-Abo bis nach Olten fahren zu können, weiterhin nicht so bald in Reichweite rückt.
Nachdem auch verschiedene Traktanden, bei denen es um Velowege oder Fussgänger ging, diskutiert wurden, kehrten wir zum Abschluss der Sitzung zur Bahn zurück. Im Waldenburgertal wird momentan kräftig in den Ausbau der Bahn investiert. Aufgrund dieser Bautätigkeit verkehren dort zurzeit Bahnersatzbusse. Diese fahren generell im 15-Minuten-Takt und während der Stosszeiten sogar im 7.5-Minuten-Takt. Ab Fahrplanwechsel 2022 soll die Waldenburgerbahn dann als Tramlinie 19 lediglich wieder im 30’-Takt und während der Stosszeiten im 15’-Takt verkehren. Dies würde ein eigentlicher Rückschritt bedeuten. Mein Fraktionskollege Urs Roth forderte deshalb in einer Motion, dass der Regierungsrat die Grundlagen für einen zukünftigen Viertelstundentakt schafft. Entgegen dem Willen der Regierung wurde dieser Vorstoss vom Parlament überwiesen. Was für ein krönender Schluss eines intensiven Tages!
Land-rot us erschter Hand, ObZ-Beitrag vom 14.04.2022