“Sehr geehrter Herr Präsident
Geschätzte Kolleginnen und Kollegen
Man könnte das Protokoll ja auch im Nachhinein noch abändern, aber was gesagt ist, ist gesagt. Und was an der letzten Landratssitzung gesagt wurde, das gefällt nicht. Es gefällt dem Landratspräsidium nicht, wie der Präsident schon im Rahmen der Sitzung klar gemacht hat. Und es gefällt auch den Mitgliedern der SP-Fraktion, der Grünen/EVP-Fraktion und der GLP-Fraktion nicht.
Wer ganze Menschengruppen pauschal als vertraut mit Zwangsehen von Minderjährigen, mit Beschneidungen unterwegs und mit Blutrache in der DNA bezeichnet, ja vorverurteilt, überschreitet die Grenze zum Rassismus und Antisemitismus.
Es gab bereits dunkle Zeiten in der Geschichte, in denen die Menschen aufgrund der DNA klassiert wurden. Zeiten, in denen Rassismus Alltag war.
Es gab Zeiten, in denen beschnittene Menschen von gewissen Berufen ausgeschlossen und verfolgt wurden.
Und Rassismus und Antisemitismus tolerieren wir in diesem Raum nicht. Nicht gestern, nicht heute und nicht morgen.
Dieses Narrativ ist von Menschenfeindlichkeit geprägt. Eine rassistische Erzählung, die von Vorurteilen lebt, Menschen pauschal verurteilt und versucht Rassismus zu normalisieren.
Wir wehren uns gegen diese Pauschalisierungen. Wir wehren uns gegen diese Menschenfeindlichkeit. Und wir wehren uns gegen Rassismus, selbst wenn dieser unterschwellig ist.
Die Mitglieder der drei Fraktionen SP, Grüne/EVP und GLP distanzieren sich in aller Deutlichkeit von den oben genannten Aussagen, die in einer Parlamentsdebatte und in unserer Gesellschaft nichts verloren haben.”
Roman Brunner, Fraktionspräsident SP Baselland