Nicht erst, wenn wir älter werden, macht es Sinn sich mit diesen Themen auseinander zu setzen. Mit Herr Dr. jur. Patrick Fassbind und Dr. hc. Hansruedi Stoll haben wir, Referenten gefunden, die fundiert ihre Präsentationen vortrugen.
Herr Fassbind erklärte uns Sinn und Zweck des Vorsorgeauftrags. Es ist wichtig, sich beim Verfassen Unterstützung zu holen. Bei der KESB gibt es dazu auch Mustervorlagen. Mit einem Vorsorgeauftrag kann ich eine natürliche oder juristische Person beauftragen im Fall einer Urteilsunfähigkeit die Sorge für meine persönlichen und finanziellen Belangen zu übernehmen oder mich im Rechtverkehr zu vertreten. Der Auftrag muss selbst geschrieben, datiert und unterschrieben oder öffentlich beurkundet werden. Nur so ist er gültig. In Kraft kann er erst nach der Validierung der KESB treten. In den allermeisten Fällen ist es nicht zwingend einen Vorsorgeauftrag zu erstellen.
Etwas anders sieht es mit der Patientenverfügung aus. Herr Stoll erklärt uns, was eine Patientenverfügung ist. Sie schützt meine Selbstbestimmung, hilft den Angehörigen und Ärzten und Ärztinnen möglichst die für mich richtige Entscheidung zu treffen, wenn ich nicht mehr in der Lage bin das selbst zu tun. Obwohl es gute Vorlagen gibt, ist das Ausfüllen anspruchsvoll. Die Angaben müssen korrekt und eindeutig gemacht werden und es wichtig die richtige(n) Person(en) zu bestimmen! Das bedarf einiger Gespräche im persönlichen Umfeld. Auch hier ist es deshalb gut, sich beraten zu lassen. Unter anderem das Rote Kreuz und Pro Senectute bieten Beratungen an. Beim Verfassen der Patientenverfügung muss ich mich der eigenen Vergänglichkeit stellen. Das ist entsprechend anspruchsvoll; jedoch klärend für alle Beteiligten.
In der anschliessenden Diskussion wurden viele Fragen aus dem Publikum beantwortet und so ganz nebenbei die Aufgaben der KESB erklärt, was zur Klärung einiger Vorurteile geführt hat. Wir haben uns auch mit dem Begriff «Urteilsfähigkeit» befasst und wissen nun, dass es nicht so einfach ist, eine Urteilsunfähigkeit zu definieren und sie eben auch situativ sein kann. (Näheres kann den Folien zu den Referaten entnommen werden).
Beim anschliessenden Apero wurde rege weiter diskutiert und es gab viel positives Feedback. Das verdanken wir der Arbeitsgruppe mit Susanne Leutenegger Oberholzer, Karin Müller und Maria van de Vlekkert sowie den beiden Referenten. Die Folien können per Mail; m.quensel@bluewin.ch bezogen werden