Die Diskussion nicht verweigern

Leserbrief in der Volksstimme vom 8. April 2016

Viele Leute verweigern jegliche Diskussion über ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) mit dem Hinweis, das sei eine völlige Spinnerei, man könne nicht einfach Geld verteilen, ohne Leistung und Arbeit dafür einzufordern.

Wer so argumentiert, blendet aus, dass ein grosser Teil aller Einkommen ohne Arbeitsleistung seitens der Nutzniesser erfolgt: Erbschaften, Kapitalgewinne, Spekulationsgewinne, Wertsteigerungen aller Art. Andererseits wird sehr viel Arbeit geleistet, ohne dass sie entschädigt wird: Erziehung, Betreuung, Pflege, Arbeit in vielen Bereichen von Kultur, Naturschutz, Politik usw. Beides führt zu grossen Ungerechtigkeiten und zur weiteren Öffnung der Schere zwischen Arm und Reich.

Über den Wert der Arbeit und ihre Verteilung muss angesichts bestehender Probleme und zukünftiger Veränderungen immer wieder gesprochen und verhandelt werden. Die Initiative für ein BGE ermöglicht dies, ganz unabhängig davon, ob sie auch das richtige Rezept anbietet. Wer diese Diskussion aus Bequemlichkeit oder ideologischer Engstirnigkeit verweigert, verpasst eine Chance und torpediert kreative Lösungen für drängende Probleme.


Hans Rebmann,
SP Gelterkinden u.U.

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