Chancen erhalten, Initiative ablehnen

Leserbrief im Wochenblatt vom 17. Mai 2018

"Stopp der Überforderung der Schülerinnen und Schüler an der Primarstufe": Wer könnte dazu schon Nein sagen, wer möchte schon willentlich unsere Kinder überfordern?

Niemand. Allerdings wird mit dem Titel der Initiative etwas suggeriert, was in Tat und Wahrheit gar nicht zutrifft. Der zweite Teil lautet nämlich “eine Fremdsprache auf Primarstufe genügt”. Im Moment lernen Kinder ab der dritten Klasse Französisch und ab der fünften Klasse Englisch. Die Initiative möchte nun, dass eine der beiden Fremdsprachen erst ab der siebten Klasse unterrichtet wird, weil die Kinder überfordert seien.

Das stimmt schlichtweg nicht. Ich bin selbst an einer Primarschule tätig und erlebe tagtäglich Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, die mit viel Freude und Engagement den Fremdsprachenunterricht in Französisch und Englisch erleben und ihn als Chance nutzen. Was stimmt, ist, dass es teilweise Probleme und Änderungsbedarf bezüglich einzelner Lehrmittel gibt. Aber: Diese Probleme werden bereits kantonal angegangen und eine Lösung ist in Sicht. Aus diesem Grund allen Kindern die Chance zu nehmen, sich spielerisch auch in der Primar mit Englisch auseinanderzusetzen, ist schlicht frech. Behalten wir diese beiden Sprachen auf Primarstufe bei. Und stimmen wir nein zu dieser schädlichen und nicht durchdachten Initiative.

Ansprechpartner:innen zu diesem Thema

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed