Das Läufelfingerli geht uns alle etwas an

Rede an der Landsgemeinde in Rümlingen vom 15. Oktober 2017

Sissach-Olten ist eine der ältesten Bahnlinien in der Schweiz, demnächst wird sie 160 Jahre alt. Sie wurde früher auch „Kleiner Gotthard“ genannt wegen der beträchtlichen Steigung. „Die geschichtsträchtigste Bahnlinie des Oberbaselbiets“, wie der ehemalige Baselbieter Nationalrat Hans-Rudolf Nebiker richtig festgestellt hat.

Das Rümlinger Viadukt, ein Bijou, eine Glanzleistung des berühmten Stuttgarter Bahnbauers Karl Etzel, der für seine Brennerbahn schon längst ein Denkmal erhalten hat. Meine Gedanken sind heute auch bei „Opfern der Arbeit“: 63 Menschen haben beim Bau des Tunnels zwischen Läufelfingen und Trimbach bei einem Brandunglück ihr Leben verloren.

Die geschichtsträchtige Bahnlinie zwischen Sissach und Olten hat es mehr als verdient, weiterhin respektvoll behandelt zu werden. Reduziert man nämlich die Strecke auf den Gütertransport, so nimmt man der Linie die Seele und verletzt den Bewohnern im Homburgertal ihre Identität. Das Läufelfingerli ist eine „gute, schöne und zuverlässige Bahn“ (Läuferfingerli-Lied). Der Kampf um den Erhalt der S9 ist nicht verloren, denn wer nicht locker lässt, gewinnt nicht selten am Schluss. Ich vertraue auf die Baselbieter Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, sie werden das nötige Sensorium am 26. November aufbringen.

Die heutige Landsgemeinde ist ein wichtiger Sonnenstrahl, der in den nächsten Wochen noch an Kraft gewinnen wird. Unsere Botschaft muss lauten: Das Läufelfingerli ist einzigartig und hat Ausbaupotenzial. Anstatt die S9 zu streichen, müssen wir sie attraktiver gestalten, so dass Basel und Olten noch einfacher zu erreichen  sind. 

Das Läufelfingerli ist auch ein Stück Schweizer Geschichte und geht alle etwas an. Hoch soll sie leben und wir lassen sie uns nicht nehmen.

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