Allerdings wird er dabei von allen Seiten gestört: Sei es von der Starken Schule Baselland mit ihrer Flut von Initiativen, von der Marschhalt-Gruppe der Bildungsdirektorin, die den Bildungsrat im Übrigen präsidiert – oder von rechtsbürgerlichen Parteien, die die Hoheit über den Schulstoff dem Parlament übertragen und den Bildungsrat abschaffen möchten.
Der Landrat eignet sich nicht für pädagogische Debatten. Das hat das Baselbieter Stimmvolk bereits im Jahr 2011 erkannt und dem Bildungsrat die Kompetenz zur Einführung von Lehrplänen erteilt. Sollte der Landrat aufgrund der Abstimmung vom 5. Juni 2016 zum Entscheid kommen, den Lehrplan 21 nicht einzuführen, ist ein Bildungschaos zu Lasten der Schülerinnen und Schüler vorprogrammiert. Auf der Primarstufe wird seit Sommer 2015 gemäss Lehrplan 21 unterrichtet und erste Schülerinnen und Schüler werden sehr bald in Richtung Sekundarstufe wechseln, wo der Lehrplan dann nicht gelten soll. Entsprechend müsste alles wieder rückgängig gemacht werden, was nicht nur für die Schulen fatal wäre, sondern auch für die Kantonsfinanzen. Auch die gesetzliche Verankerung von Einzelfächern ist kompletter Unsinn. Damit verbietet das Baselbiet moderne Unterrichtsmethoden und nebenbei auch noch die seit Jahren bewährte Fächerkombination Biologie mit Chemie, die erfolgreich als Sammelfach an unseren Sekundarschulen unterrichtet wird.
Deshalb am 5. Juni 2016 NEIN zu den beiden Änderungen im Bildungsgesetz „Einführung Lehrplan 21“ und „Verzicht auf kostentreibende Sammelfächer“!
Zweimal NEIN bedeutet ein JA zum ausgewogen zusammengesetzten Bildungsrat und zu seinem pragmatischen Weg. Was der Landkanton Appenzell kann, können wir doch auch – oder nicht?