Die UNO steht an erster Stelle in der Pflicht

Leserbrief in der bz vom 7. Juli 2016

Weltweit herrscht im Flüchtlingswesen ein riesiges Chaos. Besserung ist nicht in Sicht. Wie kürzlich zu lesen war, sind momentan über 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Angesichts dieser enormen Zahl sind die einzelnen Nationalstaaten nicht mehr in der Lage, die damit verbundenen Probleme im Alleingang zu meistern. Es braucht dazu dringend eine neue, globale Flüchtlingspolitik. Hier steht die UNO an erster Stelle in der Pflicht. Es wäre Aufgabe dieser Weltorganisation in der Nähe der Krisengebiete Aufnahmezentren einzurichten, deren Sicherheit von Blauhelmen gewährleistet wird. In diesen Zentren wird der Status der Flüchtlinge ermittelt. Anerkannte Flüchtlinge erhalten einen UNO-Flüchtlingspass und werden dann nach Quoten auf die aufnahmefähigen UNO-Mitgliedsländer aufgeteilt. Um die Entwurzelung der Flüchtlinge zu vermeiden, werden sie – wenn immer möglich – in ihrem Kulturkreis untergebracht. Sämtliche Kosten der Aufnahmezentren, der Transport der Flüchtlinge in die Aufnahmeländer und die dort anfallenden Lebenshaltungskosten werden von der UNO übernommen. Die Pflichtbeiträge der UNO-Mitgliedsländer werden entsprechend erhöht. Auch wäre es sicher angezeigt, die Genfer Flüchtlingskonvention (GFK) vom 28. Juli 1951 den heutigen Verhältnissen anzupassen. Unser Aussenminister hat diesbezüglich das Heft in die Hand zu nehmen. 


Bruno Krähenbühl,
alt Landrat, SP Münchenstein

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed