Die UNO steht in der Pflicht

Leserbrief in der BaZ vom 21. Juli 2017

Weltweit herrscht im Flüchtlingswesen ein riesiges Chaos. Besserung ist nicht in Sicht. Dem Vernehmen nach sollen über 60 Millionen Menschen auf der Flucht sein. Angesichts dieser enormen Zahl sind die einzelnen Nationalstaaten nicht mehr in der Lage, die damit verbundenen Probleme im Alleingang zu meistern.

Zu Recht weist die Autorin eines Artikels in der Basler Zeitung auf die katastrophale Situation in Italien hin. Es braucht dringend eine neue, globale Flüchtlingspolitik. Hier steht die UNO an erster Stelle in der Pflicht. Es wäre Aufgabe dieser Weltorganisation, in der Nähe der Krisengebiete Aufnahmezentren einzurichten, deren Sicherheit von Blauhelmen gewährleistet wird. In diesen Zentren wird der Status der Flüchtlinge ermittelt. Anerkannte Flüchtlinge erhalten einen UNO-Flüchtlingspass und werden dann nach Quoten auf die aufnahmefähigen UNO-Mitgliedsländer aufgeteilt. Um die Entwurzelung der Flüchtlinge zu vermeiden, werden sie – wenn immer möglich – in ihrem Kulturkreis untergebracht. Sämtliche Kosten der Aufnahmezentren, der Transport der Flüchtlinge in die Aufnahmeländer und die dort anfallenden Lebenshaltungskosten werden von der UNO übernommen. Die Pflichtbeiträge der UNO-Mitgliedsländer werden entsprechend erhöht. Auch wäre es sicher  angezeigt, die Genfer Flüchtlingskonvention (GFK) vom 28. Juli 1951 den heutigen Verhältnissen und Bedürfnissen anzupassen. Unser neuer Aussenminister hat diesbezüglich die nötigen Prozeduren unverzüglich einzuleiten. 


Bruno Krähenbühl
alt Landrat, SP Münchenstein

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed