Gelassenheit und Geduld

Das HarmoS-Konkordat und die Einführung des Lehrplans 21 geben derzeit nicht nur zu heftigen Diskussionen, sondern auch zu verschiedenen politischen Vorstössen Anlass. Eine vertiefte sachliche Auseinandersetzung weicht dabei mehr und mehr dem Schüren von Emotionen. Es erscheint deshalb der SP-Landratsfraktion angebracht, die Entwicklung der Bildungslandschaft in ihrem Gesamtkontext zu erörtern und an ein paar Fakten zu erinnern.

Die Anfänge von HarmoS gehen zurück auf die Eidgenössische Abstimmung über die revidierten Bildungsartikel der Bundesverfassung vom 21. Mai 2006. Die damit beschlossene Förderung der Gemeinsamkeiten in den 26 Bildungssystemen unseres Landes wurde im HarmoS-Konkordat realisiert, dem die Kantone Basel-Stadt, Basel-Land und Solothurn im Jahre 2010 ebenfalls durch Volksabstimmungen beigetreten sind.

Reformen brauchen Zeit. Angezeigt ist nicht eine Abkehr von HarmoS, es braucht lediglich – z.B. bei der Einführung des Lehrplans 21, bei dem die Vernehmlassung eben erst abgeschlossen wurde – mehr Zeit, mehr Gelassenheit und etwas Geduld, wie das Landrat Christoph Hänggi in seinem Blog fordert (http://www.christoph-haenggi.ch/?page_id=109). Dies gilt auch in Bezug auf die Beurteilung der anstehenden Sanierungen von Schulanlagen, die immer wieder dazu missbraucht werden, Stimmung gegen das HarmoS-Konkordat zu schüren, obwohl diese Schulhäuser auch ohne das Konkordat saniert werden müssten.

Ein Austritt aus dem Harmos-Konkordat, wie das eine eben erst lancierte, populistische Initiative fordert, würde heissen, sich in diesem wichtigen Prozess wieder zurück auf Feld 1 zu stellen und die Aufgaben der Bildungskoordination dem Bund zu übergeben, denn dies ist beim Scheitern des Konkordats vorgesehen. Wer diesen Weg beschreiten will, verweist unsere Schulen tatsächlich für Jahre auf einen unsicheren und unklaren Pfad.

Ist den Initianten der Ausstiegs-Initiative klar, in welch problematische Lage sie unsere Schulen, Schulleitungen, Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler schicken, wenn ihre Initiative angenommen würde?

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