Gigantisches Deponievorhaben stoppen

Standpunkt im Wochenblatt vom 3. November 2016

Die vorgesehenen Deponiestandorte Stutz und Sunnerai in Blauen und Zwingen müssen am 27. November verhindert werden, vor allem aus ökologischer, sozialer und basisdemokratischer Sicht.

Ökologisch wenig nachhaltig ist die Konzentration von Aushubmaterial mit gigantischen Ausmassen an einem Ort. Die Lösung sind doch kleinere regionale Deponien, somit wird nicht eine Region übermässig beansprucht und die Anfahrtswege werden kürzer.                                              

Lastwagen werden während Jahrzehnten das Nadelöhr Laufental extrem belasten. Über hundert Meter Höhe wird die Deponie Stutz erreichen und schlussendlich sehr nahe ans Blauner Wohngebiet grenzen. Wertvolle Quellen werden dabei geopfert und die Auswirkungen aufs Grundwasser heruntergespielt. „Wasser haben Quellen, Bäume haben Wurzeln“, heisst doch das so treffende japanische Sprichwort. Adrian Allemann-Cueni von Blauen hat es kürzlich in seinem Leserbrief in der bz auf den Punkt gebracht: „Sie wissen nicht, was sie tun – deshalb ein klares Nein zum kantonalen Richtplan“.

Sozial nicht nachvollziehbar muss es einer Mehrheit von Zwingnern, Blaunern und Laufentalern vorkommen, wenn der Landrat und am Schluss auch noch eine kantonale Abstimmung über die Köpfe einer Minderheit nach dem Prinzip der Sankt Florians-Politik entscheidet: „Verschone mein Haus, zünde andere an.“ Ein breit abgestützter Widerstand einer besorgten Bevölkerung ist in Gefahr ignoriert zu werden. Die Abstimmung vom 27. November dürfte es eigentlich nie geben – soweit hätte es nie kommen dürfen. David gegen Goliath – bevölkerungsmässig gesprochen – darf doch nicht sein! Die Regierung und der Landrat hätten es in der Hand gehabt, einen falsch aufgegleisten Prozess zu stoppen und auf Feld eins zurückzugehen. Wo ist das nötige Sensorium geblieben? Als Optimist glaube ich aber, dass die Baselbieter Bevölkerung am 27. richtig entscheiden wird. Die Parteiparolen der Delegierten der Grünen, SP, EVP, SVP und CVP sind schon im Sinne der Laufentaler ausgefallen.

Basisdemokratisch ist einiges schief gelaufen. Viele direkt Betroffene fühlen sich heute in ihrem Selbstbestimmungsrecht beschnitten. Der heutige grosse Widerstand gegenüber einem gigantischen Vorhaben wird bei einem Ja zum kantonalen Richtplan über den Abstimmungssonntag hinausgehen und Rechtsstreitigkeiten sind vorprogrammiert. Will das das das Baselbieter Stimmvolk?                                                                                                     

Am letzten Sonntag hat die erste eindrückliche Laufentaler Landsgemeinde in Zwingen stattgefunden. Sie hat nach innen gekittet und sendet nun wichtige Signale nach aussen. Die verabschiedete Resolution wird ihre Wirkung hoffentlich nicht verfehlen. Kämpfen wir weiter. Den künftigen Generationen sind wir es schuldig.

Ansprechpartner:innen zu diesem Thema

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed