Die Hauptziele der beiden Vorlagen: Das Rentenniveau und dessen Finanzierung sichern. Zur Erreichung dieser Ziele braucht es auch eine Erhöhung des Referenzalters der Frauen. Ich verstehe, dass dies für viele unschön ist, aber unser Blick muss auf das Ganze gerichtet sein, wo auch Verbesserungen vorgesehen sind. Damit gemeint sind die Flexibilisierung des Pensionsalters sowie die Schliessung von Vorsorgelücken dank der Anpassung des Koordinationsabzuges von Personen, die Teilzeit arbeiten oder weniger verdienen. „Wer eine bescheidene berufliche Vorsorge hat, erhält eine höhere Pensionskassenrente“, heisst es im Abstimmungsbüchlein.
Positiv ins Gewicht fällt auch die Erhöhung der AHV für Neurentner als notwendige Kompensation für die Senkung des Umwandlungssatzes in der beruflichen Vorsorge. Die AHV, unsere grösste sozialpolitische Errungenschaft, die für den Ausgleich zwischen den Generationen sorgt, ist ein sicherer Wert, auf welche viele Rentner erst recht angewiesen sind.
Das Gesamtpaket ist das Resultat eines typisch schweizerischen Kompromisses als bestmöglichstes Verhandlungsresultat nach jahrelangen Diskussionen. Besser wird’s bei einem Nein nicht, im Gegenteil: Die Diskussionen um das Rentenalter 67 würden zusätzlich angeheizt. Ausser der SVP und FDP, die eine härtere Reform wollen, sagen alle massgebenden Parteien ja zur Rentenreform. Alain Berset warnt zurecht vor einem Nein, denn dann könnten die jetzigen Renten unter Druck kommen. Auch ich habe lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach und sage deshalb am 24. September zweimal Ja.