Die Abbauvorlage will, dass anstelle einer umweltgerechten, wintersicheren und kundenfreundlichen Bahnverbindung eine Buslinie über den Hauenstein das Homburgertal mit der Wirtschaftsregion Mittelland verbindet. Anders als ein Bus bietet die Bahn hindernisfreien Einstieg für Rollstuhl, Velo und Kinderwagen. Alle Haltestellen sind erst vor wenigen Jahren behindertengerecht ausgebaut worden.
Die angeblichen Einsparungen von 840’000 Fr. durch die Stilllegung der S9 bringen einen weit höheren volkswirtschaftlichen Verlust. Anstelle kurzsichtiger Abbaupolitik braucht es im Kanton eine ÖV-Strategie mit einem langfristigen Horizont. Mit dem Wendegleis in Liestal und dem ¼ Stunden-Takt zwischen Basel und Liestal und der geplanten Gleiserweiterung in Olten wird in einigen Jahren eine vollständig neue Situation entstehen. Zudem müssen die SBB die Linie über Läufelfingen als Ausweichstrecke unterhalten. Es darf nicht sein, dass die Bevölkerung den Lärm durch Güterzüge ertragen muss, ohne einen entsprechenden Nutzen zu haben. Nur ein sinnvolles Nebeneinander von Bahn und Bus deckt die Bedürfnisse der Bevölkerung ab. Die Verlagerung des Verkehrs von der Schiene auf die Strasse ist ein Schildbürgerstreich. Diesen Unsinn müssen wir stoppen.
Jürg Degen,
alt Landrat, Präsident des Komitees für das „Läufelfingerli“