Zwei von der Regierung vorgeschlagene Sparmassnahmen im Bereich der Prävention sind abgelehnt worden. Nicht nur – und nicht vor allem –, weil die einzusparenden Summen von CHF 148’000 bzw. 75’000 den Braten nicht feiss gemacht hätten. Sondern in erster Linie, weil eine Mehrheit der Landrätinnen und Landräte erkannt hat, dass Sparen auf Kosten der Prävention die Kosten langfristig erhöht und nicht senkt. Kommt dazu, dass mit der vorzeitigen Kündigung der Leistungsaufträge ein höchst problematisches Zeichen gesetzt worden wäre. Denn die mehrjährigen Leistungsaufträge dienen dazu, den Leistungserbringern Planungssicherheit zu geben. Das Vertrauen in die Verlässlichkeit des Kantons wäre mit einer vorzeitigen Kündigung untergraben worden. Gut, dass die Landratsmehrheit den Regierungsrat auf den Pfad der Tugend und der Glaubwürdigkeit zurückgeholt hat.
Die wertvolle Arbeit des Zentrums für Selbsthilfe – das im Baselbiet 66 Selbsthilfegruppen betreut – sowie der Frauenoase – einer niederschwelligen Anlaufstelle für suchtmittelabhängige, sich prostituierende Frauen – kann nun im bisherigen Rahmen weitergeführt werden. Die SP-Landratsfraktion hatte dem unsinnigen Sparkurs im Präventionsbereich, der vor allem die Schwächsten treffen würde, von Anfang an den Kampf angesagt.
Es ist zu hoffen, dass diese Einsicht im Landrat nachhaltig ist und auch die Verlängerung der Leistungsaufträge in eine nächste Leistungsvertragsperiode gesichert werden kann.