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Gastkommentar in der bz vom 16. Januar 2017

„Design to cost“ So lautet das Motto einer Reihe von Vorstössen, die am 12. Januar von der FDP Baselland im Landrat eingereicht worden sind. Ziel der Vorstösse ist es, eine Universität zu designen, die Baselland 40 bis 60 Millionen Franken pro Jahr weniger kostet als bisher.

Der Entwurf, die Ausgestaltung und die Zielsetzung der Universität Basel sollen sich in der Zukunft demnach weniger danach richten, was mit Blick auf die kommenden Generationen nachhaltig und zukunftsweisend, in der Forschung notwendig und sinnvoll, sowie in der Lehre gefragt und gesucht ist. Orientierungsmarke für diese Politik sind die Kosten. Und diese seien zu senken.

Eine Senkung um 40 bis 60 Millionen bedeutet einen radikalen Abbau von Leistungen und die kurzsichtige und sinnlose Schwächung einer weltweit anerkannten Bildungs- und Forschungsinstitution. Von welch anderem Geist die Grundsätze der Universität Basel getragen sind, geht hervor aus dem Leitbild, aus dem hier nur eine der Zielsetzungen zitiert sei: „Die Universität verwirklicht ihre Ziele in der Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen, gegenüber der sie tragenden Gesellschaft, gegenüber der internationalen Gemeinschaft, gegenüber der ererbten Kultur.“

Jüngst ist in den Basler Medien eine Diskussion entflammt, in der behauptet wurde, dass die Universität Basel nicht mehr über wegweisende, als Leuchttürme wirkende Persönlichkeiten verfüge. Ob diese Diagnose heute überhaupt so gestellt werden kann, bleibe dahingestellt. Denn auch in der Geschichte der Universität Basel hat sich gezeigt, dass manche Leuchttürme erst im Nachhinein als solche erkannt wurden. Fest steht jedoch, dass Radikalrasuren – von Sparübungen mag man im Zusammenhang mit den FDP-Vorschlägen gar nicht mehr reden – nicht dazu beitragen, die Universität Basel für Persönlichkeiten in Lehre und Forschung attraktiv zu machen, die bereits eine internationale Ausstrahlung aufweisen oder eine solche suchen. Der Kleinkrämergeist, der aus dem „design to cost“ spricht, ist – wie der scheidende Basler Erziehungsdirektor Christoph Eymann zurecht gesagt hat – ein Todesstoss für die Universität. Und dieser Kleinkrämergeist ist leider momentan typisch für die bürgerliche Baselbieter Politik. Da wird ohne Strategie und ohne Plan einmal hier, einmal dort mit dem Sparhammer zugeschlagen; seien es Schulen, Spitäler oder nun die Universität, der Reputationsschaden, der damit angerichtet wird, kann mit keiner Sparübung wettgemacht werden.

Die FDP-Vorschläge sind aber nicht nur ein Schlag gegen die Universität, sondern auch ein Schlag gegen eine verlässliche Partnerschaftspolitik. Gehen wir von der gemeinsamen Trägerschaft mit paritätischer Beteiligung der beiden Basel aus, so würde der Universität nicht allein der Baselbieter Abbaubeitrag entgehen, sondern gleich nochmals so viel von Seiten des anderen Trägerkantons. Ein Einnahmenverlust von mehr als 100 Mio. Franken pro Jahr kann aber nicht mit billigem Wunschdenken aufgefangen werden. Es ist illusorisch, zu denken, in einer solchen Situation könnten die Drittmittel erhöht werden, das Gegenteil wäre der Fall, es dürfte für die Universität schwieriger werden, in unsicherem Umfeld weiterhin Drittmittel in gleichem Umfang an Land ziehen zu können.

Von einer verantwortungsvollen Bildungspolitik hat sich die FDP offensichtlich verabschiedet, dies obwohl sie mit Moncia Gschwind aktuell eigentlich die entsprechende Regierungsrätin stellt. Verabschiedet hat sich die FDP jedoch auch von einer zukunftsweisenden Wirtschaftspolitik. Mit dem Schlag gegen die Universität und dem Tritt gegen die Partnerschaftspolitik untergräbt die angeblich staatstragende Partei des Kantons Baselland zentrale Elemente der Standortattraktivität unserer gesamten Region. Die Wirtschaft – angewiesen auf exzellente Forschung und Bildung – wird es ihr danken. Auf ein „Design to cost“ in diesem Sinne kann nur eine Antwort gegeben werden: Return to sender.

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