Susanne Leutenegger Oberholzer sass erstmals von 1987 bis 1991 im Nationalrat, damals für die POCH, die sie zuvor schon im Allschwiler Einwohnerrat und im Landrat vertreten hatte. 1993 erfolgte der Beitritt zur Sozialdemokratischen Partei, auf deren Liste sie 1999 erneut in den Nationalrat gewählt wurde.
Die Themenpalette von Susanne Leutenegger Oberholzer ist umfassend. Alle Departemente waren von mehreren ihrer bisher insgesamt 577 Vorstösse betroffen. Was auch immer der Gegenstand war, stets ging es um die Anliegen der sozialen Gerechtigkeit, wie etwa beim ersten Vorstoss aus dem Jahr 1987, der einen Stopp der Desolidarisierung bei der Krankenversicherung verlangte. Schwerpunktmässig ragen wirtschafts- und finanzpolitische Themen hervor. Entsprechend der Ausbildung der studierten Ökonomin und Juristin fiel auch ihr Engagement in den Kommissionen aus. Hervorzuheben ist die jahrelange und gestaltende Mitwirkung in der Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK), die sie von 2015-17 präsidierte. Das Präsidium hielt sie auch in der Gerichtskommission inne (2007 und 2013-15). Daneben wirkte sie in der Kommission für Rechtsfragen, der Staatspolitischen Kommission und der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie mit. 2015 präsidierte sie zudem die Delegation für die parlamentarischen Beziehungen zu Österreich und Liechtenstein.
In allen Bereichen überzeugte und überzeugt Susanne Leutenegger Oberholzer immer wieder durch profundes Sachwissen, durch hartnäckiges Nachfragen und durch konstruktive Anregungen. So war sie nach dem Grounding der Swissair massgeblich beteiligt an der Bildung der Swiss. Sie engagierte sich erfolgreich im Bereich des Konsumentenschutzes oder etwa im Namensrecht und bei der Gleichstellung.
Von ihrer immensen Arbeit zeugen nicht nur die vielen Vorstösse, sondern auch die Anerkennung ihres Fachwissens durch andere PolitikerInnen – und zwar über die Parteigrenzen hinaus. Besonders hervorzuheben ist auch der von ihr gepflegte Sessionsbericht, der stets unmittelbar nach Sessionsende die AdressatInnen mit ihren persönlichen Eindrücken, mit analytischem Tiefgang und Schlüssen im Hinblick auf die weitere politische Arbeit bedienten.
Mit Susanne Leutenegger Oberholzer wird die SP Baselland in Bern ein politisches Schwergewicht verlieren. Wir danken ihr für ihr jahrzehntelanges Engagement und freuen uns auf ihr weiterhin kritisches Mitwirken und Hinterfragen auf der Grundlage ihrer reichen Erfahrung.