Hebammengeleitete Geburtshilfe // Psychologische Beratung // Einstiegslöhne bei der Baselbieter Polizei // Ausbau Knoten Olten Gleis 1 // Videoüberwachung an Schulen // Praktikumsplätze für Hebammen // Lohnabzug bei Lernenden // Bahnersatzverkehr Aesch-Laufen
Postulat: Hebammengeleitete Geburtshilfe am Kantonsspital
Baselland: Neuer Leistungsauftrag
Bei der hebammengeleiteten Geburtshilfe wird die Geburtsvorbereitung, der
Geburtsvorgang und die Nachbetreuung von Mutter und Kind nicht von einer Ärztin
oder einem Arzt, sondern von einer Hebamme geleitet und verantwortet.
Verschiedene Studien zeigen, dass die Interventionsrate bei hebammengeleiteten
Geburten tiefer und die Zufriedenheit der Gebärenden gleich hoch oder sogar
höher ist als bei ärztlich geleiteten Geburten. Das Modell soll daher
gefördert, ausgebaut und zugänglicher werden. Um dies zu erreichen, fordert SP-Landrätin
Lucia Mikeler-Knaack den Regierungsrat dazu auf, einen Leistungsauftrag
«Hebammengeleitete Geburtshilfe am/im Spital» zu prüfen.
Postulat: Unabhängige psychologische Beratung für
Angestellte des Kantons
Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahrzehnten
grundlegend verändert. Die Anforderungen sind komplexer und vielschichtiger
geworden, was mit grossen Herausforderungen an
die Psyche einhergeht. Viele Arbeitnehmende leiden unter
psychischen Belastungen, welche auch Einfluss auf ihre Arbeit haben. Deshalb
fordert SP-Landrätin Miriam Locher den Regierungsrat mit einem Postulat
dazu auf, die Einrichtung einer unabhängigen psychologischen Beratung für
Kantonsangestellte zu prüfen.
Postulat: Angemessene
Einstiegslöhne bei der Baselbieter Polizei
Eine Erhebung der Einstiegslöhne von jungen
Polizistinnen und Polizisten in den Kantonen hat gezeigt, dass der
Einstiegslohn im Kanton Baselland der niedrigste ist. Auch wenn sich die Löhne
nicht eins zu eins vergleichen lassen, so ist die Feststellung, dass junge
Polizistinnen und Polizisten im Baselbiet am schlechtesten bezahlt werden,
Grund genug, um genauer hinzuschauen. Deshalb will SP-Landrätin Simone Abt
vom Regierungsrat wissen, wie er sich das schlechte Abschneiden beim
interkantonalen Vergleich erklärt. Zudem wird der Regierungsrat aufgefordert,
Massnahmen zu ergreifen, damit sich die Situation verbessert.
Postulat: Ausbau
Knoten Olten Gleis 1
Nachdem sich die Bevölkerung 2017 gegen die Stilllegung der S9 ausgesprochen
hatte, wurde ab 2018 mit einem attraktiven Fahrplan die Auslastung des
Läufelfingerlis erhöht. Nun droht mit dem Fahrplanentwurf, der ab dem 10.
Dezember 2023 gelten soll, ein Rückschritt. Laut Fahrplanentwurf wird der
Anschluss vom Schnellzug aus Basel auf die S9 in Sissach wegfallen. Mit einer
baulichen Massnahme (Gleisstück und/oder Weiche) in Olten könnte dieser
Rückschritt vermieden werden. In dieser Situation will SP-Landrätin Sandra
Strüby dem Regierungsrat den Auftrag erteilen, sich bei der SBB und dem
Bundesamt für Verkehr für ein zusätzliches Gleisstück und/oder Weiche
einzusetzen.
Interpellation:
Videoüberwachung an kantonalen und kommunalen Schulen
Nicht nur an den kantonalen, auch an den kommunalen Schulen kommen
Videokameras zur Überwachung zum Einsatz. Gemäss Kanton werden an den
Sekundarschulen die defekten Geräte nicht mehr ersetzt und somit deren Einsatz
auf lange Sicht beendet werden. Nicht so an den kommunalen Schulen, wo der
Einsatz von Videokameras zur Überwachung tendenziell zunimmt. SP-Landrätin
Miriam Locher will deshalb vom Regierungsrat wissen, wie lange und wo
Aufnahmen gespeichert werden und ob der Regierungsrat darüber im Bild ist, welche
kommunalen Schulen Videoüberwachungen einsetzen.
Interpellation: Praktikumsplätze für die Ausbildung von
Hebammen: Finanzierung und Sicherstellung
Der Bachelorstudiengang Hebamme bereitet Studierende auf einen
berufsqualifizierenden Abschluss vor, der ihnen ermöglicht, als Hebamme tätig
zu sein und dabei die neuesten Erkenntnisse der Wissenschaft in ihre klinische
Praxis einzubeziehen. Ganz besonders wichtig ist es für die Hebammen in
Ausbildung, dass sie Erfahrungen bei Geburten sammeln können. Denn damit das
Bachelorstudium erfolgreich abgeschlossen werden kann, müssen die Studierenden
einschlägige EU-Vorgaben erfüllen, so u.a. die Leitung von 40 Geburten. Vor
diesem Hintergrund will SP-Landrätin Lucia Mikeler-Knaack vom
Regierungsrat wissen, wie viele Hebammen jährlich im Baselbiet ausgebildet
werden und wie viele entsprechenden Praktikumsplätze im Kanton angeboten
werden.
Interpellation:
Lohnabzug bei Lernenden
Lernende müssen in der Regel
ab dem dritten Krankheitstag ein Zeugnis abgeben. Normalerweise muss den
Lernenden der Lohn auch während der Zeit, in der sie krank sind, ausbezahlt
werden. Die Krankentaggeldversicherung darf nach der Rechtsprechung des
Bundesgerichts allerdings maximal drei unbezahlte Wartetage zu Beginn der
Arbeitsunfähigkeit vorsehen. So gibt es Fälle, bei denen Lernende für
Krankheitstage Lohnabzüge in Kauf nehmen müssen. Diese Abzüge sind bei den
ohnehin eher tiefen Lernendenlöhnen eine massive Einschränkung. Vor diesem
Hintergrund will SP-Landrätin Miriam Locher vom Regierungsrat unter
anderem wissen, wie dieser die Arbeitsbedingungen von Lernenden im Kanton
Baselland beurteilt und welchen Handlungsspielraum der Regierungsrat hat, um
Lohnabzügen in Krankheitsfällen entgegenzuwirken.
Fragestunde: Bahnersatzverkehr Aesch-Laufen
An den vergangenen drei und den kommenden fünf Wochenenden verkehren zwischen
Aesch und Laufen Busse anstelle der S3 und des IC51. Für die Fahrgäste führt
der Bahnersatzverkehr zu längeren Fahrzeiten und am Bahnhof Aesch, der am
Wochenende als Umsteigeknoten von den Ersatzbussen auf den Zug dient, halten
neu drei bis vier Busse statt einem (Linie 68). Dabei konnte festgestellt
werden, dass der Bahnhof Aesch nicht für das Halten und Wenden von drei bis
vier Bussen ausgelegt ist. Da die Wochenendsperrung der Strecke Aesch-Laufen
auch als Testphase für die bevorstehende Totalsperre im Laufental von Ende
April bis Ende September 2025 betrachtet werden kann, will SP-Landrat Jan
Kirchmayr vom Regierungsrat wissen, wann welche baulichen Anpassungen am
Bahnhof Aesch im Hinblick auf die Totalsperre vorgenommen werden (z.B.
zusätzliche Haltekanten).