Wo bleibt die Nächstenliebe?

Leserbrief in der bz vom 19. Dezember 2016

An der katastrophalen Zerstörung von Aleppo und dem unsäglichen Leid der dortigen Bevölkerung hat Putin einen grossen Anteil.

Als Christ frage ich mich immer wieder: Wo bleibt die Stimme der russisch-orthodoxen Kirche aus Moskau? Wo bleiben das Verurteilen der Gräueltaten und das Einfordern der Menschenrechte? Diese christliche Kirche hat sich im putinschen Reich sehr gut etabliert. Der russische Autokrat Wladimir Putin wird von den kirchlichen Würdenträgern immer wieder begeistert und mit grossem Pomp empfangen. Offensichtlich hat diese Staatskirche aber ihr christliches Fundament verloren; dazu gehören insbesondere das christliche Liebesgebot und das Eintreten für den Frieden auf Erden. Viele Vorfahren der heutigen russischen Bevölkerung mussten während des 2. Weltkrieges sehr unter dem deutschen Angriff leiden. Das Drama von Aleppo weist ähnliche Züge auf wie das  Schicksal von Stalingrad, einer durch Luftbombardements und Artilleriefeuer zur Ruine gewordenen Stadt. Wo bleibt heute das „Nie wieder!“ der Russinnen und Russen?


Bruno Krähenbühl,
alt Landrat, SP Münchenstein

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