Wollen wir das wirklich?

Leserbrief in der bz vom 29. Januar 2018

Die No-Billag-Anhänger behaupten immer wieder, die SRG könne sich künftig durch Bezahl-Abonnemente und durch mehr Werbung finanzieren. Wie soll das funktionieren?

Ohne in technische Details zu gehen, kann folgendes festgehalten werden: Die Fernsehprogramme müssten künftig von der SRG verschlüsselt über die von der Swisscom betriebenen Sender verbreitet werden. Für den Empfang gewisser Programme (z.B. Nachrichten, Sport, Unterhaltung, Filme, Kultur usw.) können gebührenpflichtige Abonnemente erworben werden. Der Abonnent braucht für den Empfang der von ihm ausgewählten Programme ein Entschlüsselungsgerät, das er selbstverständlich auf eigene Kosten erwerben muss. Schaltet der Abonnent sein Fernsehgerät ein, werden automatisch die abonnierten Programme in seinem Fernsehapparat freigeschaltet. Bei den Nichtabonnenten bleibt der Bildschirm schwarz. Wie das Abonnementswesen im Radiobereich gestaltet werden könnte, darüber konnte ich noch nichts in Erfahrung bringen. Wichtig dürfte einfach sein, dass im Katastrophenfall die Meldungen der Behörden über UKW und DAB+ im ganzen Land empfangbar bleiben.

Eines dürfte klar sein: Zahlende Abonnenten werden nicht bereit sein, mit Werbesendungen belästigt zu werden. Tatsache wird auch sein, dass viele der heutigen Rundfunkbenützer künftig vermehrt auf ausländische Radio- und Fernsehprogramme ausweichen werden. Das heisst auch, dass die schweizerische Bevölkerung vermehrt durch ausländische Medien beeinflusst wird. Wollen wir das wirklich?


Bruno Krähenbühl
alt Landrat, SP Münchenstein

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed