Land-Rot us erschter Hand
Die Legislatur neigt sich dem Ende entgegen. Dennoch wurde am vergangenen Donnerstag im Landrat noch einmal eifrig debattiert. Thema war unter anderem die Finanzierung des kantonalen Integrationsprogramms für die kommenden vier Jahre. Gemäss der guten Vorlage der Justiz- und Polizeidirektion ist der grösste Anteil des Geldes für die Sprachförderung vorgesehen. Es werden aber auch weitere breit gefächerte Massnahmen mitfinanziert. Zur Erinnerung: schon 2021 hatte die SVP das Referendum gegen die damalige Vorlage zum Integrationsprogramm ergriffen, die Abstimmung aber deutlich verloren. Trotzdem hat die SVP erneut versucht, die Debatte im Landrat dafür zu nutzen, gegen das Integrationsprogramm und generell gegen Migranten und Migrantinnen Stimmung zu machen. Im Gegensatz dazu überzeugte SP Landrätin Tanja Cucè mit differenzierten Argumenten und klugen Voten für ein Ja. Die Finanzierung des Programms für die folgenden vier Jahre wurde dann auch mit 60:20 Stimmen beschlossen.
Ein weiteres Thema war die Weiterentwicklung der Römerstadt Augusta Raurica. 2009 überwies der Landrat ein Postulat zur Qualifizierung von Augusta Raurica als UNESCO-Weltkulturerbe. Seither wurde einiges unternommen, um die Attraktivität der Römerstadt langfristig zu stärken. So wurde kürzlich das neue Sammlungszentrum eröffnet. Was aber noch fehlt, ist ein neues, modernes Museum, das den zeitgemässen Anforderungen gerecht wird. Dank der Überweisung des Postulats von Christoph Hänggi wird nun auch dieser Schritt angegangen, sodass einer Bewerbung der Römerstadt Augusta Raurica als UNESCO-Weltkulturerbe hoffentlich bald nichts mehr im Weg steht.
Und in der Fragestunde war wieder einmal das Läufelfingerli Thema. Die S9 ins Homburgertal wird zukünftig am Nachmittag jeweils zwei Minuten nach der vollen Stunde ab Sissach abfahren. Damit ist der Anschluss des Schnellzugs von Basel nicht mehr gewährleistet. Die frühere Abfahrtszeit hat auch Folgen für die Schülerinnen und Schüler aus dem Homburgertal, die die Sekundarschule in Sissach besuchen. Sie erreichen bei regulärem Unterrichtsende den Zug ebenfalls nicht mehr. Die Antworten der Regierung auf die Fragen von Sandra Strüby und Ernst Schürch lassen leider nicht auf eine kurzfristige Verbesserung der Situation hoffen. Auch die Frage nach der Konsequenz, wenn die Sekundarschule Sissach alle Klassen am Ende der letzten Lektion am Nachmittag zehn Minuten früher entlassen würde und sich somit nicht an die Stundentafel und den Lehrplan halten würde, blieb an diesem Tag unbeantwortet.